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Aufzucht und Prägung

Die Aufzucht von Welpen ist etwas ganz Besonderes. Zu sehen, wie sich die kleinen Mäuse vom Tag ihrer Geburt bis zum Auszug in ihre neuen Familien entwickeln, bereitet so viel Freude. Und als Züchter trägt man in der Prägephase einen großen Teil dazu bei, dass aus ihnen freundliche, aufgeschlossene und gelassene Hunde werden.

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Die Prägephase (4. bis 7./8. Lebenswoche)

Ab der vierten Lebenswoche spricht man von der Prägephase oder Prägezeit. Das Gehirn und die Sinne der Welpen entwickeln sich jetzt schnell, und auch körperlich machen sie täglich Fortschritte. In diesem Zeitraum werden die jungen Hunde auf andere Hunde und Menschen geprägt; sie sind extrem aufnahmefähig und werden sehr stark durch die Vorgänge in ihrer Umgebung beeinflusst. Die Erkundung ihrer Umwelt nimmt jetzt einen immer größeren Teil im Tagesablauf der Welpen ein.

 

Was ist wichtig in der Prägephase?

In der Prägephase ist der Welpe noch beim Züchter bzw. bei seiner Mutter und seinen Geschwistern. Er hat nach wie vor einen hohen Bedarf an Nahrung, Schlaf und Körperkontakt.
Ein guter Züchter befasst sich jetzt intensiv mit dem Wurf. Er hat die Verantwortung dafür, was die jungen Hunde in dieser Phase ihres Lebens kennenlernen und erleben. Sie benötigen jetzt ein sinnvoll und schonend aufgebautes Programm, um ihre Umwelt entspannt kennenzulernen und sich an vielfältige Reize zu gewöhnen. Ein solches „Lernprogramm“ umfasst z. B.

-Das Kennenlernen von verschiedenen Menschen, Stimmen und Gerüchen
-Gestreichelt und überall berührt zu werden
-Welpengerechtes Spielzeug
-Farbige Gegenstände, unterschiedliche Materialien
-Radiomusik
-Geräusche wie Telefonklingeln, fließendes Wasser, Staubsauger, herunterfallende Gegenstände (behutsam!)
-Erste Ausflüge in den Garten; Kennenlernen von Gras, Erde, Sand und Sonnenlicht.

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All das versuche ich meinen Welpen zu bieten. Mit viel Liebe und Geduld werden meine kleinen Mäuse auf ihr Leben vorbereitet. Sie wachsen in unserem Wohnbereich auf und sind daher an sämtliche Alltagsgeräusche wie Staubsauger, Telefon, Türklingel, Küchengeräte etc. gewöhnt.

Ab der dritten Lebenswoche dürfen uns die Welpenfamilien regelmäßig besuchen, sich mit den Welpen beschäftigen, sie streicheln oder mit ihnen spielen. Auch Kinder sind bei uns immer herzlich willkommen. 

Der Welpenauslauf und auch der Garten sind mit verschiedenen Prägespielzeugen ausgestattet. Es gibt eine Tellerschaukel, eine Wackelbrücke, einen Spielbogen, ein Planschbecken, einen Tunnel, einen Schnüffelteppich und verschiedene Untergründe wie Noppenkissen, Bällebecken, Gras oder Erde und Kauspielzeug darf natürlich auch nicht fehlen. 

Die Welpen werden an das Autofahren gewöhnt, sie machen mit meiner Familie und mir einen Ausflug ins Grüne und auch gebadet werden die Mäuse hin und wieder. 

Meine anderen Hündinnen werden mit in die Erziehung einbezogen. Sie zeigen den Welpen auch schon mal ihre Grenzen auf. Und das ist auch gut so. â€‹

Wichtig ist auch der Umgang mit der Schermaschine. Diese wird zunächst eingeschaltet in den Welpenauslauf gelegt, um die Welpen an das Geräusch zu gewöhnen. Dann berühre ich sie vorsichtig mit der Maschine, damit sie spüren, dass dieses "Ding" eigentlich ganz harmlos ist. In der letzten Woche vor dem Auszug werden alle Welpen schon einmal geschoren. Mit etwas Leberwurst aus der Tube klappt das meistens schon ganz gut!

Damit der Welpe später schneller stubenrein wird, sollte er in der Nacht in einer Box schlafen. Wenn er in der Nacht mal "muss", dann meldet er sich und man kann ihn sofort auf den Rasen setzen. Daher dürfen meine Welpenfamilien in den letzten zwei Wochen vor Auszug ihre Box und eine Decke oder ein Kleidungsstück, das nach ihnen riecht, mitbringen. Ich versuche jeden Welpen dann ganz behutsam an die eigene Box zu gewöhnen. 

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All dies sind Beispiele für den Ablauf in der Prägephase hier bei uns zu Hause. Unsere Welpenfamilien dürfen dies in der gesamten Zeit auch per Webcam verfolgen. 

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Nach ca. 8 - 9 Wochen ist es dann soweit und die Mäuse verlassen uns, um die große weite Welt zu erkunden. 

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